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Veränderungen im hausärztlichen Bereich
degerloch.info: Hallo Herr Dipper, Sie sind Facharzt für Allgemeinmedizin, Geriatrie, Psychotherapie und Palliativmedizin. Außerdem gehören Sie dem Degerlocher Ärztestammtisch an. Wann und warum wurde dieser regelmäßige Treff gegründet?
Dr. Dipper: Der Stammtisch wurde von dem früheren Degerlocher Orthopäden Dr. Icho von Rechteren und mir im Jahr 1989 gegründet. Wir waren beide in Degerloch neu niedergelassen und wollten den Kontakt zwischen den örtlichen Kolleginnen und Kollegen verbessern.
degerloch.info: Werden in diesem Kreis auch medizinische Angelegenheiten und Probleme besprochen, die unseren Stadtbezirk betreffen?
Dr. Dipper: Es ist ein kollegialer Austausch, der besonders Fragen der Praxisorganisation betrifft. Er soll auch die Zusammenarbeit der Praxen unterstützen und dient der Kollegialität. Patientenangelegenheiten werden nicht erörtert, auch keine kommunalpolitischen Fragen.
degerloch.info: Apropos Probleme, mehrere Degerlocher Allgemeinmediziner gehen in absehbarer Zeit in den Ruhestand. Wie schätzen Sie die Situation ein, die auf unseren Stadtbezirk zukommt?
Dr. Dipper: Praxisabgaben werden in den nächsten Jahren auf Grund der Altersstruktur besonders im hausärztlichen Bereich zu erwarten sein. Ich gehe davon aus, dass die Kolleginnen und Kollegen versuchen werden, eine Nachfolge zu regeln. Auf Grund der geänderten Berufserwartungen der nachfolgenden Generation wird dies aber nicht einfach werden. Die Zahl der Praxen wird sich möglicherweise vermindern.
degerloch.info: Jüngere Mediziner könnten die Praxen der scheidenden Allgemeinmediziner übernehmen. Wie beurteilen Sie die Möglichkeiten diesbezüglich?
Dr. Dipper: Es wird die Frage sein, ob es gelingt, Arbeitszeitmodelle in die Praxen zu transferieren, die Teilzeitarbeit ermöglichen. Hier wird es zu neuen Kooperationsmodellen kommen.
degerloch.info: Sie betreiben in Degerloch eine Praxis mit Ihrer Frau. Wann beabsichtigen Sie in den Ruhestand zu gehen?
Dr. Dipper: Hierzu kann ich mich nicht äußern.
degerloch.info: Wie beurteilen Sie den medizinischen Status Quo in Degerloch, welche Angebote fehlen vor Ort?
Dr. Dipper: Der Status Quo ist sehr gut, er wird von der Bevölkerung hoch geschätzt. Dies wird auch von einer Untersuchung der Stuttgarter Zeitung zur Zufriedenheit der Bevölkerung mit der Lebenssituation in ihrem Stadtteil aus dem Jahr 2023 bestätigt. Hierbei hat Degerloch von allen Stuttgarter Stadtbezirken in der Frage der medizinischen Versorgung am besten abgeschnitten. Red