Blickpunkt
von Stephan Hutt
25 Jahre Degerloch Journal
Ende März 1988 erschien die erste Ausgabe des Degerloch Journals. Mitte Februar fiel die Entscheidung für das neue Stadtteil-Magazin im Nebenzimmer des Gasthauses zum Hirsch.Die Sitzung im Degerlocher Traditionslokal dauerte lange, bis die Fakten auf dem Tisch lagen. Im kleinen Nebenzimmer, das später nach einem Umbau das Zeitliche segnete, wurde lange diskutiert und um Details gerungen. Zu der Runde gehörten Rolf Reihle, der Vorsitzende des Gewerbe- und Handelsvereins Degerloch (GHV), ein Verlagsleiter des AMW Verlages der seinen Chef Arthur Müller vertrat, einige Mitglieder vom GHV-Ausschuss sowie Thomas Schulz und Stephan Hutt als Initiatoren für das neue Stadtteil-Magazin.
Mit den Titelvorschlägen „Mein Degerloch” oder „Unser Degerloch” konnten sich Schulz und Hutt nicht anfreunden. Sie wollten Ihre Vorstellungen von einem neuen Blatt durchbringen: „Degerloch Journal” sollte es heißen, monatlich im Format A4 erscheinen und zweifarbig auf gutes Papier gedruckt werden. Dazu sollte intensiv und kritisch, manchmal auch ironisch über die Geschehnisse in Degerloch berichtet werden. Dem Konzept wurde schließlich komplett zugestimmt – es konnte los gehen. Der GHV hatte den Part des Förderers, der AMW Verlag kümmerte sich um das Anzeigengeschäft und den Vertrieb, das Büro Hutt + Schulz Kommunikation war für Redaktion und Gestaltung verantwortlich.
Sechs Wochen nach dem Abend an dem das „Degerloch Journal” geboren wurde, lag die erste Ausgabe mit 20 Seiten in den Briefkästen. Ministerpräsident Lothar Späth, Oberbürgermeister Manfred Rommel, Kickers-Präsident Axel Dünnwald-Metzler und Bezirksvorsteher Josef Miller schrieben motivierende Grußworte. Eine Geschichte über den GHV, ein Porträt über die Schreinerei Wais, eine Story über die Kickers auf dem Weg in die erste Liga sowie ein Bericht über den geplanten Abriss des ehemaligen Prominenten-Hotels Wielandshöhe sollten den Lesern das neue Blatt schmackhaft machen.
Im Lauf der Jahre entwickelte sich das Degerloch Journal in seiner Berichterstattung und dem optischen Erscheinungsbild kontinuierlich weiter. „Aber es sollte nicht nur beim reinen Zeitungsmachen bleiben”, blickt Stephan Hutt zurück, der nach dem frühzeitigen Ausscheiden von Thomas Schulz die Dinge eigenständig in die Hand nahm. Die lokale Spendenaktion „Degerlocher Weihnachtshilfe”, die Gründung des Vereins „Degerloch hilft”, die Veranstaltungsreihe „Höhenkult”, die „Blaumeisen-Parties” im Waldaupark, das Gewerbeverzeichnis „Marktplatz Degerloch” sowie verschiedene Degerloch-Bücher hätte es ohne das „Degerloch Journal” nicht gegeben.
Ein eingespieltes Team mit viel Leidenschaft war Grundlage, um all diese Dinge zu bewältigen. Neben verschiedenen freien Mitarbeitern (auch unter Pseudonym von den Stuttgarter Tageszeitungen), die für das DJ ihre Artikel verfassten, prägten vor allem die angestellten Redakteurinnen Iris Beck und Simone Rohe sowie Grafikerin Hanne Hutt das Blatt entscheidend mit. Nachdem die beiden Damen der schreibenden Zunft gleichzeitig in Mutterschutz gingen, haben Annik Aicher, früher „Frankfurter Rundschau” und „Stuttgarter Zeitung” sowie Wolfgang Bernhardt, ehemaliger Chefredakteur der Motorradzeitschrift „PS” und der Opel-Kundenzeitung „Start” die Lücke geschlossen. Bleibt noch einer, der am längsten dabei ist: Werner Gellert. Vom ersten Tag an bis heute betreut er die Anzeigenkunden und sorgt somit für die finanzielle Grundlage des aufwändig produzierten Blattes.
Im Mai 2009 hat DJ-Gründer Stephan Hutt nach 21 Jahren seine letzte Ausgabe produziert und den Stab an Gerlinde Ehehalt übergeben. Die Erfolgsgeschichte des Degerloch Journals konnte weitergehen.
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