Blickpunkt
von Felix Reiser
Freiwilliges Engagement in Guatemala
Fünf Jahre hat Katja Boneberg in Degerloch gelebt und gearbeitet. Jetzt geht es für die junge Allgäuerin mehrere Monate nach Costa Rica und Guatemala.Betzigau, das vor den Toren von Kempten inmitten der Ferienregion Oberallgäu liegt, ist ein beschaulicher Ort. 3000 Einwohner, keine Sternehotels, aber bodenständige Wirtshäuser und jede Menge Bauernhöfe mit Fremdenzimmern und Ferienwohnungen. In dieser Umgebung ist Katja Boneberg aufgewachsen. Die Liebe zur Heimat ist geblieben, obwohl die junge Allgäuerin Betzigau im Herbst 2016 verlassen hat, um ihre berufliche Weiterentwicklung in Angriff zu nehmen. "Ich wollte einfach mal raus und etwas Neues erleben", sagt die 26-Jährige. Gelandet ist sie in Degerloch, um nach Fachabitur und der Ausbildung zur Immobilienkauffrau ein Duales Studium im Bereich Betriebswirtschaftslehre und Immobilienwirtschaft bei der Flüwo aufzunehmen.
Eineinhalb Jahre war sie bei der Degerlocher Wohnbaugenossenschaft nach dem Studium in den Bereichen Rechnungswesen und Controlling noch tätig, bis der Lockruf der Ferne einen lang gehegten Wunsch zur Realität werden ließ. "Ich habe mich bei der Flüwo viel mit Zahlen beschäftigt, aber irgendwann entwickelte sich der Gedanke, beruflich noch etwas anderes zu machen", sagt Boneberg, ohne schon genau zu wissen, wohin die berufliche Reise führt. Vielleicht kommt die zündende Idee im Rahmen eines mehrmonatigen Auslandsaufenthaltes, der sie zunächst für vier Wochen nach San José, der Hauptstadt Costa Ricas führt, um mit der spanischen Sprache vertraut zu werden.
Von dem rauen, von Regenwäldern durchzogenen Land in Zentralamerika mit Küstenabschnitten am Karibischen Meer und dem Pazifik, geht es spanisch-geschult weiter nach Guatemala. Aufgrund der Vermittlung von "South America Inside", einem Spezialanbieter für Freiwilligenarbeit, Auslandspraktika, Work & Travel, Umweltschutzprojekten und einigem mehr wird sich die junge Allgäuerin drei Monate lang für ein Entwicklungsprojekt in der Stadt Antigua engagieren. "Ich werde hier in einer Auffang- und Krankenstation für unterernährte Kinder arbeiten", freut sich die Immobilienfachfrau auf die ungewohnte Tätigkeit, über deren Details sie erst vor Ort näher informiert wird. Untergebracht ist sie in der Zeit ihrer Freiwilligenarbeit bei Einheimischen - sämtliche Kosten des gesamten Projektes mit Flug, Unterkunft und Verpflegung muss sie aus eigener Tasche finanzieren.
Selbsterfahrungen in der großen weiten Welt hat Katja Boneberg bereits vor ihrem Dualen Studium bei der Flüwo gemacht, als sie mit Rucksack fünf Wochen lang in Malaysia, Singapur und Bali unterwegs war und "an einsamen Traumstränden auf Bali abschalten und die Gedanken schweifen lassen konnte". Wie es nach dem viermonatigen Aufenthalt in Zentralamerika weitergeht, steht derzeit in den Sternen, aber vielleicht lösen ja diese richtungsweisende Gedanken aus, was die private und berufliche Zukunft betrifft. Vermutlich wird das nicht in Degerloch sein, wo sie fast fünf Jahre gelebt und gearbeitet hat.
"Bei der Flüwo habe ich mich aufgrund der optimalen Ausbildung beruflich sehr weiterentwickelt. Das Unternehmen ist, wie beispielsweise bei der Digitalisierung sowie mit seiner Stiftung, sehr gut aufgestellt", sagt Boneberg, die aber auch Degerloch schätzen gelernt hat. "Man ist schnell im Grünen und in der Stadt und bekommt vor Ort fast alles. Aber eine coole Bar hab ich schon vermisst" - Ansichten, die viele DegerlocherInnen sicherlich teilen. Alles Vergangenheit - jetzt lockt der Ruf der Ferne!
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