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Zum 10. Todestag von „Chefe”
„Chefe” haben wir ihn früher immer genannt. Und „Chefe” war ein richtig guter Typ. Er war sympathisch, humorvoll und immer sehr bescheiden und hilfsbereit. Hin und wieder hat er auch gerne ein Viertele genossen und dabei sprach er oft über sein „Deeeeegerloch”, wie er es immer auszusprechen pflegte. Degerloch war das Reich des ehemaligen Bezirksvorstehers Josef „Jupp” Miller” bis zu jenem Sommer im Jahr 2000, als er in Ruhestand ging. Der gebürtige Bad Wurzacher verkörperte nicht den Stadtteil-Manager moderner Prägung – er war ein „Schultes” im klassischen Sinne. Aber das mit viel Engagement.
Über 17 Jahre dauerte die Amtszeit von Josef Miller, die für zahlreiche Veränderungen in Degerloch steht: Grundstücksaufteilung im Gewerbegebiet Tränke, Neubau Internationale Schule und Jahn Center, Ansiedlung von Siemens-Nixdorf, Umgestaltung Albplatz mit Stadtbahn-Neubau und Ortskernsanierung. Das alles hat den „Chefe” viel Kraft gekostet, und es war ihm beim Festakt „900 Jahre Degerloch” im Waldaupark auch anzumerken.
Kurz nach den Feierlichkeiten wurde der „Jupp”, wie ihn viele Weggefährten nannten, vom damaligen Oberbürgermeister Wolfgang Schuster in den Ruhestand verabschiedet. Danach erging es ihm wie einigen anderen, die sich für unseren Stadtbezirk über längere Zeit engagierten – er war bei manchen Weggefährten schnell vergessen. Und so hat er sich nach seiner Herzklappenoperation aus seinem „Deeeeegerloch” zurückgezogen und das örtliche Treiben nur noch sehr reduziert von seinem Wohnsitz in Birkach verfolgt. Die fehlende Nähe zu seinem früheren Wirkungskreis ist allerdings nicht spurlos an ihm vorübergegangen.
Am 16. April 2004, einige Tage nach dem Tod des langjährigen Kickers-Präsidenten Axel Dünnwald-Metzler, ist „Jupp” Miller kurz nach seinem 65. Geburtstag gestorben. Von 1982 bis zu seinem Ausscheiden hat „Chefe” viel für Degerloch geleistet. Und das ist nicht vergessen.
So gesehen
Ihr Zackowski