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Trotz allem guter Hoffnung

Wie ging es es den Degerlocher Geschäftsleuten in der Corona-Krise bisher, wie treu ist die Kundschaft, wie geht sie mit den Hygiene-Vorschriften um? Wir haben nachgefragt bei örtlichen Geschäftsleuten.
Frank Rörich, Kickers-Clubresturant:
Nach dem Lockdown hatten wir anfangs große Sorgen, wie es weitergeht. Dann kam die Veränderung mit dem Liefer- und Abholservice der nach und nach anlief. Das hat uns und einen Teil unserer Mitarbeiter ein bisschen über Wasser gehalten. Für viele unserer älteren Gäste war das auch wichtig, da diese vorerst das Haus nicht verlassen haben. Viele konnten wir während des Lockdowns bekochen, aber auch Neue haben wir mit unserer regionalen Küche dazugewonnen. Dann kam die Öffnung, das war auch nochmal spannend, da wir fünf Tage davor noch nicht die Details für die Vorbereitung der Hygienevorschriften wussten. Somit haben wir nicht wie geplant und erlaubt gleich am Montag aufgemacht. Sondern erst einen Tag später, als wir dann alles eingerichtet und die Mitarbeiter geschult hatten. Wir haben für unsere Gäste bis zum Tisch Maskenpflicht, da wir auf unsere älteren Gäste Rücksicht nehmen möchten, aber auch zum Schutz unserer Mitarbeiter. Das kommt nicht bei allen gut an, so dass wir täglich immer wieder mit ignoranten Gästen diskutieren müssen. Außerdem führt die Registrierungspflicht immer wieder zu Unstimmigkeiten. Nach der Eröffnung lief es langsam wieder an, aber 50 Prozent sind nicht ausreichend, um alle Mitarbeiter voll zu beschäftigen. Bei schönem Wetter läuft es ganz ordentlich auf unserer schönen Terrasse, da viele Gäste lieber draußen sitzen möchten, da es ja dort lt. Meinung einiger Virologen ungefährlicher sei. Damit wir besser ausgelastet sind und natürlich unsere Mitarbeiter wenigstens einen Teil voll bezahlt bekommen, haben wir den Liefer- und Abholservice beibehalten. Seit dem 10.6. können wir endlich wieder bis zu 10 Personen aus bis zu 10 Haushalten an einen Tisch setzen. Trotz allem sitzt uns immer noch die Angst im Nacken, es könnte nochmals eine Welle mit Infektionen kommen. Trotz allem sind wir guter Hoffnung und machen das Beste daraus, um dieses Jahr gut zu überstehen.
Kommentare
Kommentar von Dieter O. Schmid |
Zu dem Beitrag "Trotz allem guter Hoffnung" - vom 24.6.20
Für keinen Selbstständigen eine einfache Zeit. Wirtschaftlich noch lange nachwirkend. Mit anhaltendem, beruflichen Interesse, habe ich die Verhaltensweise in Degerloch beobachtet und auch oft sehr kritisch gesehen. Der junge Rörich hat die Prinzipien der Marktwirtschaft begriffen und wird zu den Durchstehern gehören. Wer sich nicht zu schade ist, Kundenbindungen durch den zusätzlichen Verkauf von Klopapier, Mehl und Eis am Stil zu erhalten, dem zolle ich meine Anerkennung und großen Respekt.
So steht man durch und erhält Arbeitsplätze. Nicht im oft beobachteten und zu oft gehörten, beklagten Verharren in vermeintlichen Degerlocher Komfortzonen.
Dieter O. Schmid
Derzeit Kroatien
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