Nachrichten
Trauer um ein Original
Viele kannten ihn, viele mochten ihn. Am Sonntag, den 19. April ist der 88-Jährige Degerlocher nach kurzer Krankheit gestorben. Udo Arendt war etwas Besonderes - auch als Ehemann. Er war lange verheiratet, hat aber nie mit seiner Frau zusammengelebt. Stattdessen machte sich das Degerlocher Original Tag für Tag auf in den Stuttgarter Westen, um seine Frau zu bekochen und am Schluss zu pflegen, als es ihr immer schlechter ging. Wenn er dann nach Degerloch zurückkehrte, machte er seine Kneipentour durch den Stadtbezirk. Holzkrug, Ritter, Filderhöhe - seit Langem war die "Bar Rubensstraße" von Wirtin Miri Goebel sein liebster Anlaufpunkt.
Egal, wo man ihn traf, ob tagsüber im Ortszentrum oder abends in der Kneipe - Udo Arendt war ein guter Unterhalter, ein interessanter Geschichtenerzähler und ein humorvoller Kollege. Morgens saß der lebensfrohe Degerlocher oft im Café Lang in der Epplestraße beim Frühstück und unterhielt die älteren Damen, die interessiert seinen Erzählungen lauschten.
Seine bewegteste Zeit erlebte der gebürtige Berliner als er noch Vertriebschef der Stuttgarter Zeitung war. Früher, als Udo noch im Tagblattturm in der Stuttgarter City arbeitete, tauchte er nach Feierabend mit seinen Kollegen öfters ins Stuttgarter Nachtleben ein. Kaum ein Lokal, das er nicht kannte - Geschichten von anno dazumal hörte man bis zu seinem Tod immer wieder gerne. Udo Arendt war für viele eine Bereicherung, jetzt ist das Original für immer gegangen. Wer ihn kannte, ist traurig. Leb wohl Udo!
Von Stephan Hutt
Kommentare
Einen Kommentar schreiben