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Tod in Degerloch
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Buchtippmane mit lokalem Hintergrund haben Hochkonjunktur. Ob Allgäu, Remstal, Schwarzwald oder Nordseeküste: überall wir gemordet und fast überall kreieren Krimiautoren eine Figur, die sich aufmacht, den Mordfall zu klären. Nicht so in Degerloch, hier ermittelt die Betroffene selbst. Werbefachfrau Bea Pelzer erbt ein altes Haus auf der Waldau, im Garten findet sie Knochen und ein wertvolles Medaillon. Sie wird bedroht, ein Unbekannter versucht bei ihr einzubrechen. Anstatt die Polizei einzuschalten, nimmt Bea die Ermittlungen selbst auf – und stößt auf ein blutiges Familiengeheimnis. Autorin Martina Fiess erzählt in ihrem neuesten Werk „Tod in Degerloch“ (Emons Verlag, 9,90 Euro) einerseits locker und humorvoll, andererseits fesselt sie den Leser durch den Aufbau von Spannung und nicht vorhersehbaren Überraschungsmomenten. Trotz des Handlungsfadens vom plötzlichen Erbe, über eine neue Liebe bis zu der Leiche im Garten, hat sie auch die lokalen Aspekte nicht vergessen. Die geschäftige Epplestraße, die leider keine Fußgängerzone ist, aber kleinstädtisches Flair ausstrahlt, der alltagstaugliche Mix aus Bäckereien, Apotheken, Bio-Supermarkt, Reinigung, Bankfilialen und Schuhladen, der alles Lebenswichtige bietet. Das Polizeirevier, der Schimmelhüttenweg und die Eingemeindung 1908 – die Autorin hat sich vor Ort kundig gemacht. Nach den Stuttgart-Krimis „Tödlich schön“ und „Tanz mit dem Tod“ ist das dritte Werk „Tod in Degerloch“ eine gelungene Mischung aus Spannung, Humor und einer Prise Romantik.