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Tierischer Werbe-Gag
Es ist lange her, als es in Degerloch noch eine Zoo-Handlung gab. Ich schätze 35 Jahre. Wie sie hieß, ist mir entfallen und ein Gewerbeverzeichnis aus jener Zeit habe ich auch nicht mehr griffbereit. Der Laden befand sich an der Oberen Weinsteige, in einer der Bruchbuden neben dem heutigen Kinder- und Jugendhaus Helene P. Er war nicht gerade der sauberste, aber neben dem üblichen Mief einer Zoo-Handlung gab es alles, was der Heimtierfreund so benötigte.
Demnächst dürfte sich in Degerloch schnell das Gerücht verbreiten, dass es wieder so ein tierisches Angebot im Flecken gibt. Adresse: Felix-Dahn-Straße 11A. Super Standort zwischen der Spitzweg-Apotheke und dem Billig-Friseur CM, wo sie morgens vor der Tür Schlange stehen. Vielleicht ist das auch in der Felix-Dahn-Straße 11A bald der Fall, denn Optiker Stefan Sack hatte mal wieder eine seiner außergewöhnlichen Werbe-Ideen, als er nachts nicht schlafen konnte. Ein Fußball-Tor, ein Schrott-Auto und eine Allgäu-Kuh verfrachtete er ja bereits als Folge der Schlaflosigkeit aufs Dach seines Brillenfachgeschäftes.
„Das ist die beste Idee, die er bisher hatte”, sagen Frau und Tochter zu Sacks neuestem Gag. Im Februar sollen alle Kunden, die ihr Haustier mitbringen, 20 Prozent Rabatt auf eine Brille erhalten. Dazu muss man sagen, dass Optik Thorausch schon vor Beginn der Aktion ein kleines Tierasyl war. Die Vierbeiner „Herr Willy” – der heißt wirklich so – „Greta” und „Elvira” sorgen für Leben und bewachen in der Mittagspause messerscharf díe Eingangstüre. Ein neues Leben für das Trio, denn sie alle hatten bereits ihren Stammplatz in ausländischen Tötungsstationen.
Laut Wikipedia sind Haustiere solche Geschöpfe, die vom Menschen gezüchtet werden können. Hunde, Katzen, Meerschweine, Ratten, Hamster und andere schräge Vögel werden bei Stefan Sack im Februar ein- und ausgehen. Mir sind allerdings einige Experten aus dem Stadtbezirk bekannt, denen möchte ich als Brillenträger bei Optik Thorausch nicht unbedingt mit ihren Geschöpfen begegnen. Und „Herr Willy”, „Greta” und „Elvira” werden auch nicht begeistert sein, wenn ein gewisser Herr aus der Unterhäuser Straße mit seiner Pythonschlange auftaucht.
So gesehen
Ihr Zackowski