Nachrichten
Sprollstraße
In unregelmäßigen Abständen beleuchten wir die Benennung Degerlocher Straßen- und Wegenamen - heute die Sprollstraße im Hoffeld. Joannes Baptista Sproll, war der siebte römisch-katholische Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart und erklärter Gegner des nationalsozialistischen Terrorregimes. Im August 1938 wurde Sproll von den Nationalsozialisten aus seiner Diözese verbannt, weil er sich weigerte, bei der Volksabstimmung zur Angliederung Österreichs an Deutschland teilzunehmen.
"Er war der Einzige, der damals seine Diözese verlassen und ins Exil gehen musste", sagt Bischof Gebhard Fürst. Sproll wurde am 2. Oktober 1870 in Schweinhausen bei Biberach geboren. Bereits als Zehnjähriger soll der Sohn eines Straßenwärters den örtlichen Geistlichen als potentieller Priesteramtskandidat aufgefallen sein. Von 1890 bis 1894 studierte er katholische Theologie an der Universität Tübingen.
Schon früh hatte Sproll erkannt, dass der Nationalsozialismus mit dem Christentum nicht vereinbar ist. Während der NS-Zeit bezog der Bischof öffentlich Stellung gegen das Terror-Regime, seine Enthaltung bei der Volksabstimmung über den Anschluss Österreichs am 10. April 1938 führte zu einem Ermittlungsverfahren und zu von den nationalsozialistischen Machthabern inszenierten Demonstrationen gegen ihn. Am 23. Juli 1938 wurde Sproll seiner Diözese verwiesen, in die er erst 1945 zurückkehren konnte. Am 4. März 1949 ist der Bischof in Rottenburg am Neckar gestorben.
Kommentare
Einen Kommentar schreiben