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Maria-Lemmé-Staffel
In unregelmäßigen Abständen beleuchten wir die Benennung Degerlocher Straßennamen - heute die Maria-Lemmé-Staffel im Hoffeld. Der Weg mit den Staffeln am Waldesrand, der 1987 nach Maria Lemmé benannt wurde, dürfte vor allem Spaziergängern und Besucher des Vereinslokales der Kleingärtner im Hoftäle bekannt sein. Die Maria-Lemmé-Staffel streift die Hoffeldstraße und führt über die Straße Am Wolfsberg zur Nauener Straße.
Geboren ist die Maria Lemmé 1880 in Odessa, gestorben 1943 im Konzentrationslager Theresienstadt. Im Jahr 1900 heiratete sie den russischen Maler Karl Lemmé, mit dem sie von 1914 bis 1918 in Sibirien in Gefangenschaft war. Dort erwachte ihr Interesse an der modernen Malerei. Nach der Gefangenschaft kam Maria Lemmé nach Degerloch und machte hier die Bekanntschaft mit dem Kunstmaler Adolf Hölzel, der in der heutigen Ahornstraße auf der Waldau lebte. Sie studierte bei Hölzel und wohnte in unmittelbarer Nachbarschaft in der gleichen Straße.
1933, ein Jahr vor dem Tod ihres Lehrmeisters, gab sie unter dem Titel "Gedanken und Lehren" ein Buch über ihn heraus. Aufgrund ihrer jüdischen Abstammung wurde Lemmé 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo sie angeblich an einer Lungenentzündung gestorben ist. Ihre künstlerisches Werk wurde von den Nazis weitgehenst vernichtet.
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