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Guths-Muths-Weg
In unregelmäßigen Abständen beleuchten wir die Benennung Degerlocher Straßennamen - heute der Guths-Muths-Weg. Er verläuft parallel zum Königsträßle entlang dem Waldesrand am Fernsehturm. Geboren am 9. August 1759 in Quedlinburg entwickelte sich Johann Christoph Friedrich GutsMuths zum namhaften deutschen Pädagogen und Mitbegründer des Turnens. Als GutsMuths 14 Jahre alt war, starb sein Vater, weshalb er neben seinem Gymnasialbesuch eine Hauslehrerstelle in Quedlinburg antrat.
Mit einem Stipendium des Magistrats seiner Vaterstadt begann GutsMuths mit 20 Jahren ein Studium an der Universität in Halle an der Saale. Dort studierte er von 1779 bis 1782 neben Theologie auch Physik, Mathematik, Philosophie und Geschichte und besuchte Pädagogikvorlesungen des Philanthropen Ernst Christian Trapp. In der Erziehungsanstalt Schnepfental in Thüringen unterrichtete er später traditionelle Schulfächer und übernahm 1786 als Laie die Leitung der Gymnastik. Er führte Leibesübungen und Spiele ein, die er mit Wandern, Gartenarbeit und dem Handwerken verknüpfte.
GuthsMuths berücksichtige in seinen Methoden zur Körperertüchtigung die individuellen Voraussetzungen der Schüler. Er kann als der erste ideale Sportpädagoge angesehen werden, da er selbst unterrichtete und gleichzeitig Studien dazu verfasste. Er galt als Erzieherpersönlichkeit von großer Ausstrahlung und beeinflusste Friedrich Ludwig Jahn, der 1807 in Schnepfenthal Leibesübungen studierte und als "Turnvater Jahn" in die Geschichte einging.
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