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Anna-Schieber-Weg
In unregelmäßigen Abständen beleuchten wir die Benennung Degerlocher Straßennamen - heute der Anna-Schieber-Weg, der 1977 nach der Schriftstellerin benannt wurde. Er führt von der Zacke-Haltestelle an der Melittastraße entlang der Schienen zur Kreuzung Jahn- und Karl-Pfaff-Straße.
Anna Schieber wurde am 12. Dezember 1867 in Esslingen geboren, gestorben ist sie am 7. August 1945 in Tübingen. Sie war eine erfolgreiche deutsche Schriftstellerin, deren Gesamtwerk mehr als 60 Romane, Balladen, Novellen und Lieder betrug - verfasst in meist volkstümlicher, naturverbundener Weise. Nach dem Tod ihres Vaters, der Küfer in Esslingen war, zog sie mit ihrer Familie nach Stuttgart. Sie lernte im Kunsthaus Schaller und wohnt ab 1920 in Degerloch.
Zu jener Zeit war Anna Schieber bereits sehr bekannt durch ihren Roman "Alle guten Geister". Ihre zahlreichen Werke erreichten hohe Auflagen, auch das bekannteste Buch "Wachstum und Wandlung". Die Schriftstellerin pflegte Kontakt zu Gruppen der evangelischen Jugendbewegung und gehörte zu den Mitgliedern des 1938 gegründeten und nationalsozialistisch gelenkten Schwäbischen Dichterkreises. Die neuere Forschung führt Schieber hinsichtlich ihrer Haltung zum Nationalsozialismus in der Rubrik "Indifferenz". Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs beging sie in in Tübingen Selbstmord.
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