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Stadtverwaltung am Zug

Vor Jahresfrist häuften sich die Verschmutzungen von öffentlichen und privaten Anlagen durch Graffiti. Chaoten verschandelten im Stadtbezirk etliche Fassaden von Geschäften, privaten Gebäuden, Schaukästen, Informationstafeln und Fahrzeugen.
Um den unerwünschten Sprayern das Handwerk zu legen, legte die SPD-Fraktion im Bezirksbeirat mit dem Antrag "Graffiti-Flächen für Jugendliche im Stadtbezirk Degerloch" vor: "Die Stadtverwaltung möge prüfen, welche städtischen Wandflächen in Degerloch für Kunst der Stuttgarter Graffiti-Szene geeignet wären. Für diese Prüfung könnten die Wandflächen der Oberen Weinsteige von der Bushaltestelle Karl-Pfaff-Straße bis zur Karl-Schubert-Schule herangezogen werden.“
Von offiziellen Graffiti-Flächen verspricht sich der Bezirksbeirat, der mit sieben Ja- und vier Neinstimmen dem Antrag folgte, weniger Schmierereien und Perspektiven für die Jugendlichen.
Die Stadt Stuttgart gibt jährlich etwa 250 000 Euro für die Beseitigung illegaler Graffitir an städtischen Einrichtungen aus. Die Folgeschäden, die durch die Beseitigungen entstehen, sind in diesen Schadenssummen nicht berücksichtigt, sowie auch die Zerstörung an privaten Häusern und Einrichtungen.
Auf offene Ohren stieß die Graffiti-Diskussion bei Jonas Stürtz, der zusammen mit Niklas Petruska, Mario Homm und Parthena Karagiannidou (Filderschule) die Teamleitung der Mobilen Jugendarbeit und Schulsozialarbeit Degerloch/Fasanenhof/Möhringen/Vaihingen im Bereich Kinder, Jugend und Familie darstellt. "In der Graffiti-Projektarbeit können die 14- bis 27-Jährigen den öffentlichen Raum mitgestalten und sich somit mit ihrem Stadtbezirk identifizieren", erklärt Stürtz und stellt einen weiteren wichtigen Grund in den Vordergrund: "Professionell gestaltete Flächen werden respektiert, seltener übersprüht oder verunstaltet." Jetzt warten die Bezirksbeiräte auf die Antwort der Stadtverwaltung.
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