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Soziale Medien unsozial

Es war einer der Sätze von Dieter Gruschwitz (Bild li. mit Dekra-Mitarbeiterin Maxi von Bleyle), der sich einprägte. "Die sozialen Medien sind sehr unsozial", sagt der ZDF-Sportchef am Mittwochabend beim Dekra-Spätschoppen im Kickers-Clubrestaurant und meinte damit auch die Anfeindungen im Netz gegen seine Fußball-Moderatorin Claudia Neumann. Fast eineinhalb Stunden dauerte das Gespräch zwischen Moderator Hermann Orgeldinger und Gruschwitz, der seinen letzten Arbeitstag beim ZDF mit dem Besuch der Veranstaltung in Degerloch abschloss.
Der gebürtige Rheinländer gab im nicht ganz gefüllten Kickers-Clubrestaurant Einblicke in die Welt der großen TV-Sender mit dem Erwerb der Rechte für Großveranstaltungen. "Verhandlungen wie über die aktuelle Handball-WM habe ich noch nie erlebt, da waren keine seriösen Gesprächspartner am Tisch", sagte Gruschwitz in Hinblick auf den Wettbewerb, der aktuell nur im Internet zu sehen ist.
Sehr interessiert verfolgten die Besucher auch die Anmerkungen zu der Auswahl der Sport-Kommentatoren beim ZDF. Für die Fußball-WM 2006 engagierte Gruschwitz den damaligen Zweitliga-Trainer Jürgen Klopp und den Schweizer Schiedsrichter Urs Meier, die sich trotz anfänglicher Skepsis zum Erfolgsteam entwickelten. Klopp hatte Gruschwitz in seiner Stammkneipe in Mainz kennen und schätzen gelernt.
Kämpfen musste der scheidende Sport-Chef auch bei den Engagements von Katrin Müller-Hohenstein als Moderatorin des ZDF-Sportstudios und dem ehemaligen National-Torwart Oliver Kahn als Experte von Fußball-Großereignissen. Gruschwitz, der sich als Teamplayer präsentierte, hatte demnach ein glückliches Händchen bei seinen Personalentscheidungen. "Man muss seinen Mitarbeitern gegenüber Respekt zeigen", sagte der Medien-Experte zu Beginn der Veranstaltung. Auch so ein Satz, der sich einprägte.
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