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Mit dem OB bei "Souls Snacks" + "Waldauerle"
Wenn es in seinem Wahlkreis irgendwo brennt, dann ist der Bundestagsabgeordnete vor Ort. Was die beiden Kioskbetriebe "Soul Snacks" und "Waldauerle" betrifft, brennt es schon länger. Daniela Merz und Sir Waldo Weathers als Betreiber des "Soul Snacks" am Fernsehturm wurde bereits im Frühjahr des vergangenen Jahres verboten, weiterhin Livemusik in einem aufgestellten Zelt anzubieten. Der Proteststurm war immens, schließlich erfreuten sich viele Gäste an den Auftritten der Musiker, deren Lautstärkepegel ein laues Lüftchen war gegenüber manchen Autoposern, die am Wochenende den Gashahn ihrer getunten Fahrzeuge aufdrehen. Verordnung hin oder her - die Stadt blieb stur.
Problemfall Nummer zwei liegt am Tor zur Waldau. Der einstige tus-Treff wurde von dem erfahrenen Gastro-Paar Tobias und Julia Meyer liebevoll und kostenaufwändig saniert. Allerdings verweigert die Stadt, die zunächst zugesagten Punkte - Menge der Sitzplätze im Freien und Öffnungszeit bis 22 Uhr. Auch hier geht es um den Lärm der vorwiegend älteren Gäste im Freien, der in Anbetracht des Verkehrs auf der Jahnstraße gar nicht wahrnehmbar ist. Einmal so, einmal so, scheint das Prinzip in der städtischen Verwaltung zu sein.
Sowohl das "Soul Snacks" als auch das "Waldauerle" sind beliebte Anlaufpunkte unterschiedlicher Zielgruppen im Degerlocher Sport- und Freizeitgebiet. Grund genug für Stefan Kaufmann gemeinsam mit Oberbürgermeister Frank Nopper beiden Einrichtungen einen Besuch abzustatten. Am "Soul Snacks" war gerade Degerlochs bekanntester Künstler Eric Gauthier zu Gast, als Daniela Merz unserem OB eine Petition mit über 1600 Unterschriften pro Erhalt der Livemusik übergab. "Es war ein kurzes, aber sehr angenehmes Gespräch und wir hatten das Gefühl, dass Herr Nopper sehr interessiert ist und sich vielleicht etwas ergibt", sagt Merz. Ähnlich beurteilt Tobias Meyer den Auftritt der beiden am "Waldauerle".
"Es war ein sehr lockeres und menschliches Gespräch. Von Herrn Nopper erhielten wir im Gegensatz zur Stadtverwaltung eine gewisse Wertschätzung. Wir konnten alles ansprechen und er hat uns verstanden", sagt Meyer und hofft auf dasselbe wie das Betreiberpaar des "Soul Snacks" - ein bisschen Verständnis und Entgegenkommen der Stadt. "Wir können nichts versprechen, es ging darum, die Fakten zu klären. Ich hoffe auf eine kluge Lösung", betont Stefan Kaufmann. Der Bundestagsabgeordnete weiß, dass zu einer weiteren Entwicklung der Waldau auch eine gewisse Belebung gehört, die allerdings auch für die Anwohner vertretbar sein muss.
Bild: Stefan Kaufmann, Sir Waldo Weathers, Daniela Merz (oben von li.), Frank Nopper, Eric Gauthier (unten von li.)
Kommentare
Kommentar von Mario Nantscheff |
Zu dem Beitrag "Mit dem OB bei Souls Snacks + Waldauerle" - vom 21.7.2021
Na also, jetzt rührt sich endlich was - Dank an die Herren Politiker und an all die Unterstützer und Fans! Die Argumente sind alle ausgetauscht, Widerstände gibt es - ausser leider von den Behörden-Sachbearbeitern - keine, dann kann's ja endlich wieder eine "Weltstadt mit Herz" werden, unser Stuttgart: Weltoffen, tolerant, kulturaffin und modern. Ich bin wieder gerne ein Stuttgarter.
Mario Nantscheff
Kommentar von Adrienne Böttcher |
Zu dem Beitrag "Mit dem OB bei Souls Snacks + Waldauerle" - vom 21.7.2021
Die Waldau ist für riesige, laute Sportevents bekannt. Sind doch das Kickers-Stadion (GAZI-Stadion) und der Verein der "Blauen" dort seit Jahrzehnten fest verankert! Dass deren Fans und Besucher JEDES Mal bei Veranstaltungen ihre Pkws, Trucks und Motorräder in den Wald und dort an die Straßenränder abstellen ohne Rücksicht auf Verluste, verbunden mit extra Motorenlärm, Gehupe etc. stört die angeblich doch so lärmempfindlichen "Anwohner" überhaupt nicht.
Ist das nun unter "selektives Hören" in Bezug auf professionell dargestellter Musik und fröhlichem Gästegelächter einzuordnen? Lächerlich und kleinbürgerlich mutet das an! Gut, dass Herr Nopper da endlich mal neuen Wind aufkommen lässt. Es wurde auch Zeit!
Altbekannter Spruch von Ludwig Erhardt oder Roth: "Musik wird oft als Lärm empfunden, da sie mit Geräusch verbunden!"
Adrienne Böttcher
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