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Freiwillig in Indien
Flughafen Frankfurt, Sonntag, 3. November. Elisa Koschera bestieg das Flugzeug in die indische Metropol Delhi. Vor vier Jahren absolvierte sie bereits eine freiwilligen Sozial- und Friedensdienst an der Guanacaste Waldorf School in Costa Rica. Dieses mal lauten die Ziele Rishikesh und Nagpur. "Hier bin ich für vier Monate an den Yoga- und Meditationsschulen für Waisenkinder, um Englisch und Sport zu unterrichten", sagt die Degerlocherin, die nach ihrem Abitur am Wilhelms-Gymnasium mit dem Studium an der Deutschen Sporthochschule in Köln begann.
"Ich mache für das Praktikum ein Urlaubssemster, weil ich gerade sehr das Bedürfnis verspüre, mehr praxisbezogener zu lernen und eigeninitiativ zu arbeiten", erklärt die 21-Jährige ihre Unterbrechung des Studiums. Das Engagement in Indien möchte sie nützen, um später mit Freude, Ruhe und Motivation vor einer deutschen Schulklasse zu stehen und den Kindern viel von ihren Erfahrungen mitgeben zu können.
Elisa Koschera ist in Indien für die Yoga Dharnendra Charitable Society tätig. Dabei handelt es sich um eine gemeinnützige Organisation mit zwei Abend- und Sonntagsschulen, die Straßenkinder auf dem Weg in eine bessere Zukunft unterstützt.
Die Einrichtung in Rishikesh wurde 2010 gegründet, seit 2014 gibt es einen zweiten Standort in Nagpur. Beide sind auf Spenden angewiesen, da sie nicht vom Staat unterstützt werden. Betreut werden 150 Kinder in den Bereichen Schulaufgabenhilfe, Hygiene, Benehmen, aber auch Singen, Tanzen und Yoga. Dazu gehört die Versorgung mit Kleidung und Schulsachen, außerdem leisten die Lehrer Überzeugungsarbeit bei den Eltern, dass Bildung der einzige Weg aus der Armut ist.
"Derzeit organisieren wir, dass die Kinder im nächsten Jahr einen Austausch mit Gleichaltrigen in Deutschland machen können. Unser Ziel ist es Yoga und Meditation zu fördern und einen kulturellen Austausch zu ermöglichen. Als angehende Lehrerin möchte ich später die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit der deutschen Schüler durch verschiedene Entspannungs-, Meditationstechniken und Körperübungen verbessern, um ein friedvolles Miteinander zu stärken", sagt die junge Degerlocherin, die in Indien neben ihrer Schultätigkeit auch in einem Ashram arbeitet, zu dem Projekt.
Man merkt Elisa Koschera bereits ihre Studienzeit in Köln an: "Et kütt wie et kütt und et hätt noch emmer joot jejange".
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