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Einblicke in eine Männer-WG

Es war das Jahr 1988 als das Degerloch Journal von Stephan Hutt und Thomas Schulz gegründet wurde. Drei Jahre nach der Gründung ist Schulz aus dem damaligen Redaktionsbüro Hutt + Schulz Kommunikation ausgestiegen und hat von da an als freier Journalist für namhafte Zeitschriften geschrieben. Einige Jahre war er auch als Vertragsautor für den "Stern" tätig.
Rechtzeitig zu Weihnachten hat Schulz nach dem Buch "Als der Stuttgarter Fernsehturm geklaut wurde" im Eigenverlag den Titel "Café Spontan - Es war einmal eine Stuttgarter Männer-WG" veröffentlicht. Jene Wohngemeinschaft gab es wirklich, und zwar in unmittelbarer Nachbarschaft des Traditionslokals Kochenbas im Stuttgarter Süden. Saure Nierle, Spätzle und Maultaschen an langen gemeinschaftlichen Tischen in einem urigen Lokal mit Gartenlaube - Gastrokenner wissen Bescheid.
Was die Stuttgarter Männer-WG der Siebziger- und Achtzigerjahre aus der Olgastraße betrifft, ist Näheres aus besagten Zeiten nur Insidern, nächtlichen BesucherInnen, Musikern, Nachbarn und der Polizei bekannt. Für die Öffentlichkeit hat Schulz jetzt alltägliche und ausgefallene WG-Episoden aus seinem Gedächtnis ausgegraben. Zum Beispiel wie die Polizei auf der Suche nach RAF-Mitgliedern ihre Wohnung auf den Kopf gestellt hat. Oder wie die Männergesellschaft mit einer zwei Meter langen Python-Schlange in der Kochenbas einmarschiert ist. Recht amüsant zu lesen sind auch Geschichten wie "Kurz vor Sex" oder "Zacke - Älles blooß Kohlenstoff". Damit wären wir in Degerloch bei der legendären Kneipe im alten Zahnradbahnhof, im Volksmund "Zacke" oder "13" genannt, weil die Zahnradbahn früher bei der SSB als Linie 13 lief. Für Degerlocher Lokalkolorit ist im "Café Spontan" also auch gesorgt.
Info:
Café Spontan - Es war einmal eine Stuttgarter Männer-WG
Thomas Schulz, Eigenverlag, 202 Seiten, 10 Euro, ISBN 978-3-00-057220-3
Erhältlich in der Buchhandlung A. Müller und unter: schulzfidelio@t-online.de
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