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Doku über Fritz Elsas
Der Bruder von Armin Lang und Miterfinder von Äffle & Pferdle hat einen Wunsch für das Jahr 2021, der ihn antreibt. Der Degerlocher, der auf der Waldau lebt, möchte seinen Dokumentarfilm über Fritz Elsas fertigstellen. Der Doktor der Staatswissenschaften wurde 1890 in Bad Cannstatt geboren und im Januar 1945 von den Nazis im Konzentrationslager Sachsenhausen erschossen. 1919 wurde Elsas Mitglied der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) und Stadtrat in Stuttgart. Obwohl er bereits während seines Studiums zum evangelischen Glauben konvertiert war, sah er sich antisemitischen Angriffen ausgesetzt und verzichtete deshalb 1921 auf eine Kandidatur zum Oberbürgermeister. 1924 wurde er Abgeordneter des Württembergischen Landtags.
Elsas, der mit Theodor Heuss befreundet war, der zeitweise in Degerloch lebte, wurde 1926 zum Vizepräsidenten des Deutschen und Preußischen Städtetags berufen und zog dann nach Berlin. Im April 1931 wählten ihn die Berliner Stadtverordneten zum Ersten Bürgermeister. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten Anfang 1933 kam er seiner bevorstehenden Absetzung zuvor, indem er ein Urlaubsgesuch einreichte. Wegen seiner jüdischen Herkunft wurde er im gleichen Jahr in den Ruhestand versetzt.
Seit 1934 hatte Elsas Kontakt zu einer liberalen Widerstandsgruppe in Berlin. Darüber hinaus hatte der Vater von drei Kindern Verbindungen zum früheren Leipziger Oberbürgermeister Carl Friedrich Goerdeler. Er verfasste eine Proklamation, mit der Goerdeler nach dem geplanten Attentat vom 20. Juli 1944 auf Hitler die Öffentlichkeit informieren wollte. Elsas sollte nach einem gelungenen Attentat Leiter der Reichskanzlei werden. Nach dem Scheitern des Attentats im Juli 1944 versteckte er Goerdeler. Im August 1944 wurde Elsas von der Gestapo verhaftet, am 4. Januar 1945 ist er in Sachsenhausen gestorben. Nach dem früheren Widerstandskämpfer wurde 1946 in Stuttgart ein Straße benannt.
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