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Der Multikulti-Doktor

Er ist am Haigst aufgewachsen, wohnt schon länger in Sillenbuch und hat mit einem Kollegen die Gastroenterologische Schwerpunktpraxis im Karl-Olga-Krankenhaus aufgebaut. Seine Zeit dort ist kürzlich abgelaufen, denn Dr. Hartmut Gölkel ging in den Ruhestand. Viel geflachst wurde kürzlich unter seinen Kumpels aus der alten Degerlocher Zeit, nachdem in der "Stuttgarter Zeitung" der Artikel "Der Multikulti-Doktor" erschien. Gölkel nennt sich selber "Jugo-Doktor", und das hat einen langen Hintergrund. Der Degerlocher hätte nach dem Abitur am Karls-Gymnasium lange auf einen Medizin-Studienplatz in Deutschland warten müssen, also bewarb er sich in Zagreb. Auflage der dortigen Uni war, dass ausländische Studenten erst ein Jahr lang die einheimische Sprache lernen mussten.
Der "Multikulti-Doktor" hat sich diesbezüglich durchgebissen, das Studium erfolgreich absolviert und nach einem Krankenhausjob in Heidelberg seine Selbstständigkeit in Stuttgart begonnen. Dass ein Großteil seiner Patienten aus dem Land seines Studiums kommt, war die logische Folge, denn Gölkel präsentiert ihnen seine Diagnosen auf kroatisch. Dass er den Artikel in der "Stuttgarter Zeitung" noch lange zu spüren bekommt, dürfte klar sein. Bei den regelmäßigen Treffs mit seinen Haigstfreunden wird der "Jugo-Doktor" zukünftig nicht mehr mit "hallo Harte", sondern mit "hallo Multikulti-Doktor" begrüßt.
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