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Kein medizinischer Einsatz
Die 27. Stuttgarter Vesperkirche hat ihren Betrieb am 17. Januar aufgenommen und läuft noch bis 6. März. Die Institution ist mittlerweile im sozialen Umfeld der Stadt zur festen Adresse geworden. Essen, medizinische Versorgung, Ruhe, Gespräche, Haare schneiden, Berufsberatung und eine Spielecke für Kinder waren bisher täglich von 9 bis 16.15 Uhr möglich.
"Die neue Vesperkirchen-Saison läuft coronabedingt anders als gewohnt, denn die Pandemie zwingt uns alle zu einem Umdenken. Wir müssen flexibel bleiben, weil niemand im Voraus sagen kann, wie die Situation sein wird. Nach aktuellem Planungsstand wollen wir trotz Pandemie zweigleisig fahren, das heißt, anfangs eine warme Mahlzeit to go anbieten sowie möglichst im Laufe des Februars den Kirchenraum für eine begrenzte Menge an Menschen öffnen", sagt Diakoniepfarrerin Gabriele Ehrmann.
Die Degerlocher Medizinerin Regina Dipper (Bild li.) war Jahr für Jahr jeden Dienstag drei Stunden in der Leonhardtskirche vor Ort. Zwischen zehn und zwanzig Patienten behandelte sie pro Nachmittag seit über 20 Jahren in der Stuttgarter Innenstadt, außerdem organisierte sie das ärztliche Angebot. "Dieses Jahr gibt es coronabedingt weder medizinische Hilfen noch Friseur noch Fusspflege noch sonntägliche Konzerte. Für die medizinischen Hilfen war kein gutes Hygienekonzept möglich, außerdem sind einige meiner KollegInnen inzwischen über 70", sagt Dipper, die sich ehrenamtlich auch im Vorstand von "Degerloch hilft" engagiert.
Zu den Sponsoren der Vesperkirche gehören der Rotary Club Fernsehturm, die Firma Hochland Kaffee in der Tränke sowie die Lechler Stiftung. Der Degerlocher Unternehmer Walter H. Lechler war bis zu seinem Tod im Mai 2018 Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung.