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Kritik an Eisenmann
15 von 16 Bundesländern würden gerne eine Vereinbarung mit dem Bundesbildungsministerium unterschreiben. Dadurch würde der Ausbau der Ganztagsbetreuung an Grundschulen mit Bundesmitteln in Höhe von insgesamt 3,5 Mrd. Euro gefördert. 750 Millionen Euro davon sollen noch dieses Jahr an die Länder fließen. Aber das baden-württembergische Bildungsministerium unter der Leitung von Susanne Eisenmann blockiert die Vereinbarung.
Carsten Singer, Degerlocher Landtagskandidat der SPD im Wahlkreis II, kritisiert, dass dadurch der Ausbau der Ganztagsbetreuung verlangsamt wird. Für ihn sei diese der Schlüssel zu einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Dass das Land hierbei wichtige Bundesmittel blockiert, sei ein Schlag ins Gesicht für alle erwerbstätigen Eltern. "Gerade für Alleinerziehende ist die Ganztagsbetreuung oft die einzige Möglichkeit, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen", sagt der 33-jährige Gymnasiallehrer.
Für Singer ist die Ganztagsbetreuung viel mehr als "nur" eine reine Betreuung der Kinder und Jugendlichen. Das Angebot eröffne ganz neue Möglichkeiten, die ungleichen Bildungschancen anzugleichen. "Wir müssen Bildung endlich als etwas Ganzheitliches verstehen. Bildung ist viel mehr als 'nur' Wissensvermittlung. Kaum etwas ist in Deutschland ungleicher verteilt als zum Beispiel die Möglichkeit, ein Instrument zu erlernen", gibt Carsten Singer, der auch Vorsitzender der SPD Degerloch ist, zu bedenken.
Es grenze für ihn an einen Skandal, dass das baden-württembergische Kultusministerium dafür dringend benötigte Gelder blockiert. Kultusministerin Susanne Eisenmann hingegen argumentiert, dass es in Baden-Württemberg viele kommunale Betreuungsangebote gibt, die von der Bundesförderung nicht profitieren würden. Wie der Zufall so will, tritt der Gymnasiallehrer Carsten Singer bei der Landtagswahl im Wahlkreis II gegen seine Oberste Dienstvorgesetzte an.
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