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Gigantisch und rabiat
Es ist nicht zu übersehen im Zentrum von Degerloch – der OB-Wahlkampf geht in seine heiße Phase. Kaum ein Verkehrsschild in der Epplestraße ohne das Konterfei einer Frau Wilhelm, kaum ein Laternenpfahl ohne Altprofi Kuhn, kaum ein Baum ohne Jungspund Rockenbauch.
Ex-Werbeprofi Turner hat dagegen eine Vorliebe für gigantische Plakate. Die passen nicht an einen Baum oder Pfahl – da muss ein Gerüst her. So kommt man ins Gespräch, vor allem, wenn die Kosten an einem vorbeigehen. Das 15 mal elf Meter große Plakat in der Stuttgarter City hat Turner abhängen lassen, nachdem es als Wahlkampfspende entlarvt wurde. Nicht ganz so gigantisch, aber um ein mehrfaches größer als die Plakätchen seiner Konkurrenten ist Turners neueste XXXXL-Variante in Degerloch.
Wer mit dem Auto in Richtung Innenstadt oder Fernsehturm unterwegs ist, kann die Megabrezel mit dem Spruch „Miteinander. Mit Turner“ am Albplatz kaum übersehen. Dass die Brezel für einen Schwaben äußerst bieder daherkommt, mag daran liegen, dass Turner nach dem Rückzug aus seiner Agentur Scholz &, Friends nichts mehr mit Werbung am Hut hat.
Nicht gigantisch groß, aber ziemlich rabiat gehen die Grünen in Degerloch zu Werke. Wie schon bei der Landtagswahl und der letzten Bundestagswahl entfernten sie gewissenlos Plakattafeln von örtlichen Veranstaltern, um ihre eigenen Exemplare anzubringen. Dass diese dann einfach irgendwo in die Gegend geworfen werden, ist der Gipfel der grünen Plakatierungsorgie in unserem Stadtbezirk. Wenn eine Partei, die sich den Umweltschutz auf die Fahnen schreibt, so zu Werke geht, ist das nicht nur katastrophal – sondern auch illegal.
So gesehen
Ihr Zackowski