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Friedliche Räumung
Die Rollläden sind heruntergelassen, viele der Roma-Bewohner waren bereits ausgezogen, der Müll ist geblieben - vorerst. Am Mittwoch, den 30. September, 7 Uhr, erfolgte in der Reutlinger Straße die für die erste Oktober-Hälfte angekündigte Räumung der Häuser 119 und 123 durch die Polizei und sechs städtische Mitarbeiter. Etwa ein Dreivierteljahr lang fühlte sich die Nachbarschaft belästigt von der Vermüllung rund um die Gebäude, Nachtruhestörungen, aggressivem Verhalten der Bewohner, betteln in unmittelbarer Nähe sowie Verletzungen der Maskenpflicht in den dort abfahrenden Bussen.
Marco-Oliver Luz setzte sich schon länger für eine schnelle Lösung des Problems ein. "Die Situation hatte sich in den vergangenen Wochen zugespitzt. Ich hoffe, dass nun wieder Ruhe in die Reutlinger Straße einkehren kann", sagt Degerlochs Bezirksvorsteher. Das Sozialamt hatte gemeinsam mit einem Träger der freien Wohnungsnotfallhilfe im Vorfeld der Räumung Kontakt zu den über 30 BewohnerInnen der beiden Häuser aufgenommen, die mehrheitlich aus Bulgarien und Rumänien stammen. Sie wurden über die anstehende Räumung sowie über mögliche Perspektiven persönlich informiert, außerdem wurde ihnen bei Bedarf Beratung und Unterstützung angeboten.
"Die Räumung ging friedlich und geordnet über die Bühne. Die meisten Bewohner hatten im Vorfeld das kostenlose Reiseangebot in ihr Heimatland per Fernbus angenommen. Wo die Menschen hingehen, die geblieben sind, ist uns nicht bekannt. Sie dürfen als EU-Bürger in Deutschland bleiben und ziehen an einen anderen Ort weiter", erklärt Luz die Situation der ehemaligen Roma-Bewohner. Der verbliebene Müll wird von der Abfallwirtschaft Stuttgart auf Kosten der Hauseigentümerin Christa B. abgeholt und entsorgt. Eine weitere gewerbliche Vermietung wurde ihr untersagt.
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