Nachrichten
Erinnerung an die Opfer
Anlässlich des 70-jährigen Bestehens enthüllte die Bezirksärztekammer Nordwürttemberg kürzlich auf ihrem Gelände in der Jahnstraße ein Mahnmal zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus. Bereits im Jahr 2004, als man das Kammergebäude bezog, machte man sich Gedanken, wie man ein Zeichen setzen könne.
Unter der Moderation des Präsidenten Dr. Klaus Baier gründete sich eine Arbeitsgruppe, die sich mit der Rolle der Ärzte in Nordwürttemberg befasste. Zahlreiche Promotionen, die die Aufarbeitung der Mediziner der NS-Zeit vorantrieben, konnten dank dieser AG unterstützt werden. Internist Dr. Robin Mitra bezeichnete ein Mahnmal Jahrzehnte nach Kriegsende als nötiger denn je. "Ein Mahnmal soll mahnen, es soll zur Erinnerung anleiten und das Denken anregen", betonte der Facharzt für Innere Medizin.
Jeder Arzt, der das Kammergebäude besucht, wird dort an die entindividualisierte Medizin der NS-Zeit erinnert. Im Zeitalter von Gentechnik, Pränatal- und Präimplantationsdiagnostik ist die Warnung davor, Leben zu bewerten aktueller denn je. So soll das Mahnmal künftige Generationen auf Irrwege und Fehlentwicklungen hinweisen und zum Denken anregen.
Kommentare
Einen Kommentar schreiben