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Ein Turm auf dem Dach
Wer behauptet, Optiker Stefan Sack hätte einen Dachschaden, hat nur bedingt recht. Richtig ist, Stefan Sack hatte vor längerer Zeit einen Dachschaden. Zeit heilt aber Wunden, und so spricht man heute nicht mehr über das Unfallauto, das er sich vor einigen Jahren auf das Dach seines Optikerfachgeschäftes in der Felix-Dahn-Straße stellte.
Vergessen ist der Werbegag, den die lokalen Medien der Reihe nach aufgegriffen haben, aber noch lange nicht. Genauso wie die Allgäu-Kuh, die einst in Originalgröße auf dem Dach ausharren musste, bevor sie endlich in Burgberg im Allgäu wieder auf einer grünen, saftigen Wiese ihr gewohntes Umfeld fand. Der Degerlocher Bauunternehmer Florian Gauder, dessen Familie dort eine zweite Heimat gefunden hat, zeigte sich tierlieb und erlöste die Kuh aus einer Umgebung von Brillen, Autos und reichlich Lärm.
Unfallauto, Allgäu-Kuh – das war noch nicht die gesamte Palette, die Sack eine Etage höher stellte. Anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 musste wieder etwas Besonderes her. Ein Fußballschuh im Format vier mal ein Meter war's nicht, obwohl das neben dem Schuhhaus Schmidt ein guter Gag gewesen wäre.
Sack wollte es aber ein bisschen größer und so stellte er ein Fußballtor dort hin, wo neuerdings ein Turm in den Abendhimmel ragt. Ein Turm der jenem, von dem man seit der Sperrung durch Oberbürgermeister Fritz Kuhn nicht mehr runtergucken darf, verdammt ähnlich sieht. Und wieder war das Degerlocher Baugeschäft Gauder im Spiel. Florian Gauder, der tierliebe Herr mit der Allgäu-Kuh, und sein Bruder Chris haben Sack einen Fernsehturm nachgebaut. Und dabei haben sie auch den Brandschutz nicht vergessen. Eine Strickleiter am Außenbereich soll andeuten, wie man das Problem einfach und kostengünstig lösen kann. Diese Variante dürfte Oberbürgermeister Fritz Kuhn wohl kaum zufrieden stellen. Witzig ist sie aber allemal.
So gesehen
Ihr Zackowski
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