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Der Tod der Wielandshöhe
Oberbürgermeister Arnulf Klett und Schauspieler Willy Reichert gingen ebenfalls an der Alten Weinsteige ein und aus. Reichert schrieb einst ins Gästebuch: „So auf der Höh sollte man immer sein.” Die Promigeschichte ging zu Ende und niemand wusste damals, dass sie Jahre später wieder ihren Anfang nehmen sollte. Die Brüder Roman und Götz Urs Werner, die in Fellbach eine Cola-Abfüllung betrieben, hatten das legendäre Gebäude von Robert Seitz erworben und verkauften es Ende 1987 an Werner Moll. Der Gruibinger Bauunternehmer plante in bester Aussichtslage ein Büro- und Wohnhaus mit Eigentumswohnungen. Der Baubeginn sollte im Laufe des Jahres erfolgen, die Fertigstellung war zum Jahresbeginn 1990 geplant.
Dann kam alles ganz anders. Die Stadt wollte, im Gegensatz zu den Anwohnern, aus Traditionsgründen wieder ein Restaurant an der Alten Weinsteige. Moll war davon nicht sehr begeistert. Trotzdem reichte er veränderte Pläne ein, hielt sich bei der Bebauung aber nicht an die Auflagen. Die Folge war ein Baustopp. Nach viel Hickhack und Androhungen von Geldstrafen für den Bauherrn konnte schließlich Vincent Klink vom Postillon in Schwäbisch Gmünd als Betreiber des Lokals gewonnen werden. Dem befürchteten Tod der Wielandshöhe wurde neues Leben eingehaucht.
Auch wenn Promis vom Kaliber Albers oder Moser nicht zum Stammpublikum gehören, so entwickelte sich das Traditionslokal unter dem selbsternannten „Häuptling eigener Herd” teilweise wieder zu dem, was es früher war: einem Treffpunkt für Prominente. Der Michelin-Stern, der Klink 1998 verliehen wurde, war dabei sicherlich recht hilfreich. , , , , stephan hutt