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Der kleine Unterschied
Degerloch hat drei Wahrzeichen. An erster Stelle wird verständlicherweise der Fernsehturm genannt. Dann die Zacke, und vielleicht an dritter Stelle - das Brunnenbüble aus der Falterau. Man nennt ihn auch das Manniken Pis von Degerloch, ganz nach dem Vorbild des Exemplares, das in Brüssel an der Ecke steht, wo sich drei mal Rue guten Tag sagen: Rue de Chêne/Eikstrat, Rue de l'Etuve/Stoofstrat und Rue des Grands Carmes/Lievevrouwbroerstrat.
Die Standortbestimmung in Degerloch ist da wesentlich einfacher. Das Manniken Pis-Büble steht auf einem Brunnen in der Mitte eines kleinen Platzes im Wohngebiet Falterau. Etwas betrübt schaut der Nackedei in Richtung seiner strammen Oberschenkel, zwischen denen jenes Teil fast übersehen wird, das ihm den Namen Manniken Pis verleiht.
Der kleine Unterschied zum Brüsseler Exemplar besteht nicht nur in der urinierenden Darstellung. "Le petit Julien" - das kleine belgische, wasserlassende Männchen - wird hin und wieder in aktuelles Outfit gesteckt. Bei Länderspielen der belgischen Nationalmannschaft zum Beispiel oder an Geburtstagen von Persönlichkeiten wie Elvis Presley oder Wolfgang Amadeus Mozart, die längst das Zeitliche gesegnet haben. Und am Welt-Aids-Tag darf es dann auch schon mal ein Kondom ordentlicher Größe sein, das man "Le petit Julien" überzieht.
Beispiele und Ideen gäbe es genug, wie man unserem Brunnenbüble aus der Falterau zu mehr Aufmerksamkeit verhelfen könnte. Es muss ja nicht gerade besagtes Kondom sein. Denn das würde bei seinen Gliedmaßen ziemlich schlapp im Winde baumeln.
So gesehen
Ihr Zackowski
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