Nachrichten
Degerloch verewigt
Michael Dirk war so einer. Der ehemalige Degerlocher, der einst mit seiner Freundin im Obergeschoss ihres Kunsthandwerkgeschäftes in der Karl-Pfaff-Straße wohnte, ist ausgebildeter Plakatmaler. Seine Spuren als Künstler hat er in vielen Richtungen hinterlassen. Vor 25 Jahren brachte er an die 50 Motive von Degerlocher Plätzen und Gebäuden mit dem Bleistift zu Papier, die dann in einer Mappe vom damaligen örtlichen Kunsthändler Heiner Lutz unter die Leute gebracht wurden.
Der Künstler, der Degerloch so intensiv und originalgetreu, aber trotzdem sehr kreativ verewigt hat, war im Stadtbezirk mit seinem auffallenden Schnauzbart und seinen drei Nummern zu großen Pullovern bekannt wie ein bunter Hund. An irgend einem Platz im Stadtbezirk wurde er immer gesichtet – stets mit dem Bleistift in der Hand und total fixiert auf seine Kunst.
Künstler sind selten sesshaft, und so ist auch Michael Dirk immer wieder weitergezogen. Es folgten Auslandsaufenthalte und Studienreisen sowie zahlreiche Ausstellungen mit Acquarellen, Acryl- und Olgemälden. Nach vielen Stationen lebt der 67-Jährige heute in Tamm. Sein Atelier befindet sich im Stuttgarter Westen, in dem er neben eigenen künstlerischen Projekten andere in die Grundlagen der Malerei einweiht. Aber Michael Dirk war auch immer interessiert Neues zu erforschen. Neben seinem Atelier und der Malschule übersetzte und illustrierte er das Parzival-Epos von Wolfram von Eschenbach, tourte mit einem mittelalterlichen Kulturzelt durch die Gegend und befasste sich mit physikalischer Grundlagenforschung.
Der ehemalige Degerlocher wandelt aber immer wieder auch auf den Spuren der Vergangenheit. Dann wird in der Pilstube Ritter bei einem Glas Wein mit seiner früheren Freundin über längst vergange Zeiten diskutiert. Wie das Leben so spielt – der Kreis schließt sich. , , , , stephan hutt
 ,
 ,