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Blau-rot, bis in den Tod
Am 19. Juni ist der Degerlocher Journalist Paul Allmendinger im Alter von 85 Jahren gestorben. Einen Tag später der frühere VfB-Kapitän Günter Seibold. Er wurde 76 Jahre alt. Zu Lebzeiten sind sich die beiden oft begegnet und haben sich über ihre Leidenschaft ausgetauscht – den Fußball. Aber auch nach ihrem Tod sind sie sich noch recht nah.
Auf dem neuen Degerlocher Friedhof liegen sich zwei Grabstätten gegenüber, eine mit einem blauen Pfahl, eine mit einem roten. Auf dem blauen Pfahl steht der Name Paul Allmendinger, auf dem roten Günter Seibold. Allmendinger war nicht nur Journalist, der in dieser Funktion sehr viel über Sport und vor allem Fußball berichtete, sondern in früheren Jahren auch ein ziemlich talentierter Fußballer. Er spielte für den VfB und die Kickers und deshalb schlug sein Herz auch für beide Vereine. Da er in Degerloch wohnte, vielleicht ein bisschen mehr für die Blauen ...
Günter Seibold, der im Sonnenberg lebte, aber viel in Degerloch unterwegs war, hatte mit den Kickers nicht viel am Hut. „Sibl”, wie er im Freundeskreis genannt wurde, war ein Dunkelroter. Früher auf dem Platz, als er 255 mal das Trikot mit dem roten Brustring überstreifte, später in der Traditionsmannschaft und im Ehrenrat.
Paul Allmendinger und Günter Seibold sind aus der Stuttgarter Fußballgeschichte nicht wegzudenken. Dass sie sich zu Lebzeiten oft begegneten, war kein Zufall. Schon eher, dass sie auch danach friedlich vereint sind. Blau-rot, bis in den Tod!
So gesehen
Ihr Zackwski