Es gibt sie noch – die ehrlichen Menschen

Es ist Dienstagnachmittag vor dem 1. Mai. Die Koffer sind gepackt, das Essen ist eingekauft, das Auto ist startklar für einen Kurzurlaub. Noch vorher eine kurze Rollerfahrt, damit die Batterie nicht den Geist aufgibt, bis der Urlaub zu Ende ist. Aber dann der Schock. In Verbindung mit der kurzen Ausfahrt ging der Geldbeutel verloren. Mit allen Papieren, Scheckkarten und reichlich Urlaubsgeld.

So ein Schock kann tief sitzen, wenn nichts mehr greifbar ist und die Suche nach der Nadel im Heuhaufen ziemlich erfolglos verläuft. Der Urlaub ist gestrichen, die Stimmung am Tiefpunkt – da hilft nur noch eins: eine kleine Dröhnung beim Tanz in den Mai der Freiwilligen Feuerwehr. Sie tanzen wie die Hupfdohlen, grölen zu den Partysongs der Band „Nightflash” und genießen den Abend vor dem Tag der Arbeit.

Meine Stimmung ist trotz einigen Bierchen im Keller hängen geblieben. „Warte ab, es gibt noch ehrliche Menschen”, sagt einer der Biertischkollegen. Ein anderer macht gute Miene zum bösen Spiel und deutet immer wieder mit dem Finger gen Himmel. Dass jeder auf seine Art recht behalten sollte, war zu dem Zeitpunkt nicht abzusehen.

Zwei Tage später lag der Geldbeutel in meinem Briefkasten. Mit Scheckkarten, Papieren und immer noch reichlich Urlaubsgeld. Also gibt es doch noch ehrliche Menschen – oder der liebe Gott hatte seine Finger im Spiel. Völlig wurscht, auch wenn der Urlaub am Arsch ist. Und der ehrliche Finder? Er hat leider keine Adresse hinterlassen. Tu Gutes, und rede nicht darüber wird er sich gedacht haben. Schade eigentlich!

So gesehen

Ihr Zackowski

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