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Chance für OB Kuhn
Wenn man derzeit Festeveranstalter fragt, was sie sich für das neue so Jahr wünschen, dürfte die Antwort klar und deutlich sein: Weniger Stress mit der Stadt und mehr Unterstützung bei ihren Aktivitäten. Vor allem die vielen Ehrenamtlichen, die sich in ihrer Freizeit den Arsch aufreißen (sorry, aber es ist so!) sind stinkesauer über die Entwicklung der letzten Zeit. Stunden- und oft tagelang engagieren sie sich für die Allgemeinheit, werden dafür auch von der Stadt gelobt und erhalten andererseits einen Tritt in den erwähnten A.....
Die Entwicklung der vergangenen Jahre, dass an immer mehr Örtlichkeiten immer mehr Feste stattfinden, könnte sich unter diesen Umständen bald ins Gegenteil umkehren. Nicht nur in Degerloch haben die Veranstalter negative Erfahrungen mit städtischen Behörden in Bezug auf das Genehmigungsverfahren gemacht. Die Geschichte der Schimmelhüttenhocketse und den geforderten Fluchtwegen ist allseits bekannt, dagegen ist fast schon in Vergessenheit geraten, dass die örtlichen Handwerker das letzte Tränkefest aufgrund nicht zu erfüllender Vorgaben seitens der Stadt ihre Veranstaltung kurzfristig abgesagt haben.
Bohnenviertelfest, Afrika-Festival, Möhringen mobil sind nur einige Events, wo sich die Veranstalter äußerst empört zeigten über das städtische Gebahren. Wolfgang Gessler, Vorsitzender des Gewerbe- und Handelsvereins Möhringen, erhielt auf seinen Antrag für „Möhringen mobil” ein Schreiben mit folgendem Wortlaut: „Aufgrund des derzeitigen Antragaufkommens können wir eine termingerechte und damit rechtzeitige Bearbeitung Ihres Antrags gegenwärtig leider nicht garantieren.”
Für die Bearbeitung von Veranstaltungsanträgen bleibt keine Zeit – für die Schikane von Veranstaltern jede Menge. Sicherlich sind manche Verordnungen der letzten Jahre nicht auf dem Mist der Stadt gewachsen, sondern in Straßburg bei der EU. Unabhängig davon stellt sich die Frage: Wie gehe ich damit um? Sehr unterschiedlich, wenn man über den Tellerrand von Stuttgart hinausblickt.
Oberbürgermeister Fritz Kuhn hat in seinem ersten Amtsjahr publikumswirksame Themen zur Chefsache gemacht, die ihn medienmäßig als Retter in Szene setzten. Friedrichsbau-Varieté, Tierheim, Mops-Statue – Festeveranstalter dürfen hoffen. Die Frage ist nur, ob Kuhn die Chance endlich erkennt. Und dafür darf er auch gerne das ein oder andere PR-trächtige Fest eröffnen.
So gesehen
Ihr Zackowski