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Aufstieg nach Ausstieg
Beim Heimspiel gegen Holstein Kiel wurde er seit langer Zeit mal wieder im Gazi-Stadion gesichtet. Nach seinem Abschied von den Kickers zum Jahresende 2012 hat sich der ehemalige Pressesprecher und Marketing-Manager Jens Zimmermann aus dem blauen Dunstkreis zurückgezogen. Verständlich, nachdem er in seinem Tätigkeitsbereich eingeschränkt wurde. Allerdings konnte er sich auch nicht mehr mit der Entwicklung der Blauen identifizieren.
„Seit seinem Ausstieg ist keiner mehr da, weder im Präsidium noch im Management, der für die Kickers steht und der sie repräsentiert”, sagte ein langjähriger Kickers-Experte vor dem Spiel gegen Kiel, und alle nickten am Biertisch bei Nachbar Paule Kavazis, dem Wirt der Sportfreunde. Jens Zimmermann war über viele Jahre so etwas wie die Stimme der Stuttgarter Kickers. Wer auch sonst? Rainer Lorz ist ein Präsident, der hauptsächlich im Hintergrund agiert und Guido Buchwald, verantwortlich für die sportlichen Belange, ist nicht gerade der geborene Kommunikationsexperte.
Zimmermann hat seinen Weg auch ohne die Kickers gefunden. Mit seiner Agentur MMZ, Marketing Moderation Zimmermann, betreut er nicht nur Marcel Nguyen, den Doppel-Olympia-Silbermedaillengewinner im Turnen in London. Zu seinen Klienten gehören auch der Ringer Frank Stäbler, die nordischen Kombinierer Johannes Rydzek und Manuel Faißt, sowie der Shorttrack-Weltcupsieger Robert Seifert. Kein schlechtes Portfolio für einen, der erst vor ein paar Monaten den Blauen den Rücken kehrte.
„Bei dem Streben nach Professionalisierung dürfen die Werte, die die Stuttgarter Kickers immer ausgemacht haben, nicht verloren gehen. Das Familiäre und die Kameradschaft waren in diesem Verein die tragenden Säulen”, sagte Zimmermann im Dezember 2012 in einem Interview mit der Stuttgarter Zeitung. Die Vereinsführung hat ihm diese und andere Aussagen übel genommen. Ganz im Gegensatz zu den Fans. Sie identifizieren sich zwar mit dem Verein – aber immer weniger mit der Führung.
So gesehen
Ihr Zackowski