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Assoziierte Meisterleistung
Es ist schon einige Monate her als degerloch.info selbst gut informierte Kirchengemeinderäte überraschte. Auf unserer lokalen Internetplattform nahmen sie zur Kenntnis, was um die Michaelskirche herum geplant ist: Das Neubauprojekt "Haus der Kirche", wie man es später benannte. Eilends hat man Sitzungen einberufen, um Transparenz in eine Angelegenheit zu bringen, von der seither nur wenige wussten. Am vergangenen Samstag wurde im Gemeindehaus in der Erwin-Bälz-Straße erstmals die Öffentlichkeit informiert, was für die Abriss-Häuser am Agnes-Kneher-Platz entstehen soll. Der Andrang war groß, schließlich geht es um ein Bauprojekt in bester Lage umrahmt von einem historischen Häuser-Ensemble.
Am Abend zuvor tagte das achtköpfige Preisgericht und diskutierte über die verschiedenen Architektenentwürfe. Man kann nur hoffen, dass sich die Damen und Herren für ihre Entscheidung genügend Zeit genommen haben, denn um 18 Uhr wurde der Viertelfinal-Kick Deutschland gegen Frankreich angepfiffen und es saßen einige Fußball-Fans in dem Gremium. Wie auch immer: Kurz vor dem Anstoß wurde der Entwurf des Architektenbüros "AuerWeberAssoziierte" zum Meister der Ausschreibung gekürt. Eine Medaille gibt's dafür nicht, aber immerhin 10 000 Euro Preisgeld.
Auf den ersten Blick gefällt der Entwurf für den Neubau, der die Bruchbuden am Agnes-Kneher-Platz ersetzen soll. Man hat sich etwas anderes einfallen lassen als einen langweiligen Gebäuderiegel im klassischen Rechteck. Die "Assoziierten" von Auer und Weber kreierten ein Riegelgebäude mit seitlich geknickter Form zum Agnes-Kneher-Platz, an dessen Ende ein Saal die Kirche von hinten umschließt.
Zu diesem Entwurf, inklusive einer kreativen Dach-Lösung, darf man den Architekten durchaus gratulieren. "Die Gebäude sollen offen bleiben für Veränderungen, offen für Interpretationen oder Nutzer. Wir wollen Gebäude, die sich auf das Leben einstellen können ...", lautet die Philosophie der AuerWeber aus dem Stuttgarter Osten. Alle Nutzer, ob Kirchenpflege, Kreisdiakonie, Posaunenchor, Waldheim-Mitarbeiter oder Café-Besucher sollten dies verinnerlichen.
So gesehen
Ihr Zackowski